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STEPPS Training

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Was ist STEPPS?

Bruchhof

STEPPS stellt ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches Fertigkeitentraining dar und steht für Systems Training for Emotional Predictability & Problem Solving, was übersetzt so viel wie „Emotionale Stabilität und Problemlösen systematisch trainieren“ bedeutet.

Das Trainingsprogramm basiert auf Elementen der Schematherapie und der Verhaltenstherapie und wurde von Fachleuten und Betroffenen gemeinsam entwickelt.

STEPPS beinhaltet ein strukturiertes Vorgehen zur Therapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung.

Menschen mit einer Störung der Emotionsregulation – also Personen, die sehr empfindlich gegenüber emotionalen Reizen sind, gleichzeitig stark auf emotionale Reize reagieren und nur mühsam auf das emotionale Ausgangsniveau zurückkehren können – können ebenso von der Teilnahme an diesem Programm profitieren.

Das Training ist in Form eines Gruppenprogramms aufgebaut, versteht sich als Ergänzung im Kontext der psychosozialen Versorgung und bildet ein Bindeglied zwischen Bewältigungsmöglichkeiten, Selbsthilfe und Koordination der Hilfeangebote. Eine weitere Besonderheit ist, dass das STEPPS das sogenannte „Helferteam“ der Teilnehmenden – in Form von Angehörigen, Freunden und/ oder professionell Helfenden – mit einbezieht. Die Idee dahinter ist, dass die TeilnehmerInnen außerhalb der Gruppe und vor allem nach der Zeit des Trainingsprogramms weiterhin zuverlässige Ansprechpartner*innen haben.

Die Inhalte des Trainings beziehen sich auf die Aufklärung über die Erkrankung, die Aneignung von Fertigkeiten im Umgang mit den eigenen Emotionen, die Hilfe zu Verbesserung sozialer Beziehungen und Anregungen zu einer gesünderen Lebensführung, was für die Umsetzung im Alltag im Hinblick auf die soziale Teilhabe eine entscheidende Rolle spielen kann.

Aufbau des STEPPS-Trainingsprogramms

Die Inhalte des STEPPS-Trainingsprogramms sind auf insgesamt 20 wöchentliche Treffen von jeweils zwei Stunden Dauer verteilt. Neben den gedruckten Materialien, die den Teilnehmenden über einen Trainingsordner zur Verfügung stehen, werden unterschiedliche Entspannungsübungen, Gedichte, Lieder sowie kreative Übungen bereitgestellt.

Bei jedem Treffen steht meist eine bestimmte Fertigkeit im Vordergrund; darunter solche, die über mehrere Sitzungen hinweg thematisiert werden.

Die einzelnen Fertigkeiten sind:

  • Distanz finden,
  • kommunizieren,
  • Gedanken hinterfragen,
  • sich ablenken,
  • Probleme bewältigen,
  • sich Ziele setzen,
  • Fertigkeiten im Bereich ‚Essen‘,
  • Fertigkeiten im Bereich ‚Schlafen‘,
  • Bewegung,
  • Freizeitgestaltung,
  • für die körperliche Gesundheit sorgen,
  • selbstschädigendes Verhalten vermeiden,
  • zwischenmenschliche Beziehungen gestalten.

Die 20 Wochen des Programms sind in drei Phasen aufgeteilt:

Phase 1: Die Borderline-Störung erkennen

Phase 1 (1. und 2. Woche) zielt darauf ab, das Verständnis der Krankheit zu erweitern und bei Anlass zu überdenken. Über der Auseinandersetzung mit der Krankheit bis hin zur Reflexion des subjektiven Erlebens wird bereits in den ersten beiden Wochen ein intensiver Prozess in Gang gesetzt.

Phase 2: Den Umgang mit Emotionen trainieren

Die zweite Phase beginnt in der dritten und erstreckt sich bis zur zwölften Woche. Während dieser Zeit werden fünf grundlegende Fertigkeiten – Distanz finden, Kommunizieren, Gedanken hinterfragen, sich ablenken und Probleme bewältigen – thematisiert, die den Umgang mit Emotionen trainieren sollen. Die Aneignung dieser Fertigkeiten ermöglicht den Betroffenen, die Bewältigung der emotionalen Auswirkungen der Krankheit zu erleichtern. Die gewonnenen Kenntnisse aus der ersten Phase können dazu genutzt werden, den Ablauf einer möglichen Krise vorauszusehen und anbahnende Situationen schneller zu erkennen, was zu mehr Selbstvertrauen im Umgang mit der Krankheit führt.

Phase 3: Das Verhaltenstraining

Anschließend folgt das Verhaltenstraining, welches die letzten Wochen des Programms in Anspruch nimmt. Hier wird angestrebt, das Verhalten der TeilnehmerInnen in acht unterschiedlichen Lebensbereichen – sich Ziele setzen, Essen, Schlafen, Bewegung, Freizeit, körperliche Gesundheit, Vermeidung selbstschädigendes Verhalten und zwischenmenschliche Beziehungen – zu verbessern.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt dürften sich alle Teilnehmenden intensiv mit sich selbst und ihren Verhaltensweisen auseinandergesetzt haben. Anhand der erlernten Fertigkeiten und neuen Kenntnissen werden während dieser Phase eigene Veränderungsziele formuliert und gemeinsam erarbeitet, wie die Umsetzung und Gestaltung im Alltag gelingen kann.

Sie sind interessiert?

Dann kontaktieren Sie uns gern.

Team

Christine Echterhoff

Christin Echterhoff

Soziale Assistenz